Den Fokus setzen: Mindset für ein neues Leben
In den letzten Monaten habe ich oft Interviews gegeben. Es ging dabei auch immer darum, warum ich mich gegen Deutschland und für ein neues Leben entschieden habe. Und ich musste am Ende der Interviews meistens feststellen, dass es mir auch etwas Energie raubte sie zu beantworten. Und das Warum lag direkt auf der Hand:
Ich konzentrierte mich dabei auf die Dinge, die ich nicht mehr wollte, anstatt auf die Dinge, die ich stattdessen in meinem neuen Leben haben möchte. Für die ich mich entschieden hatte. Das ist für mich nicht der richtige Fokus.
Als ich mit meiner Tochter vor 8 Monaten Deutschland verlassen habe, wünschte ich mir für ein neues Leben:
- Selbstbestimmung
- Viel Zeit mit ihr
- Wenig Arbeit
- Geringe Ausgaben
- Die asiatische Welt zu entdecken
- Weite und Natur
- Frei von Fremdbetreuung
- Warme Temperaturen
- Eine ortsunabhängige Arbeit im Social Media Bereich und mit meinem Blog
- Wenig Besitz
- Unter Palmen zu sein und idealerweise am Meer oder Wasser
- Kinderfreundliche Gesichter um uns herum
- Grenzenlose Freiheit, vor allem für sie und ihre Entwicklung
- Dass sie überall barfuß laufen kann
- Kontakte mit Gleichgesinnten (und) Familien
- Buddhistische Tempel um uns herum
- Eintauchen in fremde Kulturen
- Kontakt mit den Einheimischen
Und gegen genau dieses neue Leben tauschte ich letztendlich unser altes in Berlin ein!
Unser neues Leben sieht so aus
Ich arbeite wie ich es mir gewünscht (manifestiert) habe wenige Stunden in der Woche als virtuelle Assistenz für andere Selbstständige, vor allem im Bereich Social Media. Ich blogge und unterstütze als Coach Alleinerziehende mit Kind zu reisen oder sogar die Auswanderung aus Deutschland in Angriff zu nehmen. Ich schreibe aktuelle als Texterin für ein Online Babymagazin.
Ich arbeite nur so viel, dass es für unsere Ausgaben reicht. Ich freue mich natürlich auch über ein Plus in der Tasche, habe aber keinen Druck, das liefern zu müssen. Ich kann an manchen Tagen den Fokus komplett auf uns richten und die Arbeit gut sein lassen. Wir leben 100% selbstbestimmt.
Meine Tochter möchte nicht in den Kindergarten gehen und das muss sie auch nicht. Ich schaffe mir Zeit für sie und uns.
Aktuell leben wir in Goa, da wir durch Corona nicht weiterreisen konnten wie geplant. Sonst wären wir jetzt in Sri Lanka. Aber das ist gut so. Hier haben wir viele verschiedene Erfahrungen gemacht: Vom Leben als Workaway (Freiwillige) im Dschungel, zur Gemeinschaft dort mit Corona-Gestrandeten, bis hin zum Haus mit vielen unangenehmen Tieren zu Beginn des Monsuns im Mai/Juni und nun leben wir in einer tollen und zugleich echt günstigen 2-Zimmer-Wohnung. Es war alles dabei in den letzten Monaten.
Unser neues Leben stoppt seit März etwas
Goa ist traumhaft schön, auch oder gerade im Monsun. Alles ist wundervoll grün und blüht. Die Dürre der vorherigen Monate ist ganz schnell verschwunden. Die Luft ist frischer geworden. Wir sind in Südgoa am Meer umgeben von Reisfeldern und Bergen. Ich liebe es mit ihr auf dem Roller durch die Gegend zu fahren und von so viel Natur umgeben zu sein. Dann fühle ich mich frei. Am Meer ebenso. Wir sind innerhalb von kürzester Zeit an verschiedenen Stränden. Während des Monsuns kann man aufgrund der Strömung nicht baden gehen, aber hin und wieder findet sich durch den Regen ein Flusslauf oder natürlich die Pfützen. Wobei es gerade auch nicht so heiß ist. Die täglichen 28 Grad sind für uns recht mild und fürs Baden ohne Sonnenschein schon etwas frisch ?
Ich liebe es täglich die Palmen zu sehen und mag es mit den Locals in Kontakt zu sein. Ich fühle mich manchmal gar nicht so als Touristin, sondern, dass wir auch ein Teil des Lebens hier sind. Schließlich sind wir ja auch schon 5 Monate in Indien. Ich freue mich, dass meine Tochter barfuß die indische Welt erkundet und sagt, dass sie hier glücklich ist. Ich sehe, dass sie es ist. Da springt mein Herz. Ich sehe so oft ein freies Kind- wie wunderbar!
Fast alles, was damals auf meiner Liste stand, habe ich uns erfüllen können. Der Rest ist durch Corona gestoppt worden. Hoffen wir, dass unsere Welt bald wieder offen sein wird, dass wir alle uns wieder „grenzenlos fühlen“ können.